Geschichte der Osteopathie

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Die Anfänge der Osteopathie:

Der Begründer Dr. A.T. Sill und W.G. Sutherland

 

Der Begründer der Osteopathie war der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still, Sohn eines Priesters und Arztes.

Durch seine Auseinandersetzung mit der damaligen Heilkunde und der Unzufriedenheit über die Medikamentenverordnungen, der Aderlässe und andere Methoden, begann er seine Kenntnisse in funktioneller Anatomie zu verbessern und sämtliche medizinische Ansätze des Mittleren Westens jener Zeit zu untersuchen. Er entwickelte ein neues ganzheitliches medizinisches System: die Osteopathie.

1874 stellte er seine philosophischen und praktischen Grundlagen der Osteopathie öffentlich vor. Dr. Still beschäftigte sich vor allem mit dem Bewegungsapparat, das heißt: mit den Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen.

1892 gründete er die erste amerikanische Schule für Osteopathie.
Der zusammengesetzte Begriff Osteopathie leitete sich aus den altgriechischen Wörtern Osteon – für Knochen und Pathos – für Leiden her.

Ziel seiner Untersuchung und Behandlung war es daher nur mit den Händen Bewegungseinschränkung im Gewebe aufzuspüren, diese zu beseitigen und dann den Körper mit einer verbesserten inneren Beweglichkeit sich bei der eigenen Heilung selbst zu überlassen.

Er sagte hierzu: find it, fix it and leave it

das heißt auf Deutsch: Finde es, behebe es und belasse es dabei

Dr. Stills Ansatz zielte nicht wie üblich auf das Bekämpfen der Erreger, sondern auf die Stärkung des Immunsystems.

Sein osteopathisches Konzept bestand aus folgenden vier Punkten:

  1. Der Mensch ist eine Einheit
  • Körper, Geist und Seele sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.
  • Man behandelt nicht das System, sondern den Menschen als Ganzes.
  1. Selbstheilungskräfte
  •  Ziel einer Behandlung ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu stimulieren und zu unterstützen, damit der Körper wieder ein inneres Gleichgewicht findet.
  1. Struktur und Funktion sind miteinander verflochten
  • Gemeint ist hiermit, wenn eine Körperstruktur eingeschränkt oder verschoben ist, wird dies Einfluss auf die Funktion des Körpers haben
    Der Osteopath heilt nicht, sondern er unterstützt den Körper sich selbst zu heilen.

Ein früher Schüler von Dr. Still war Dr. William Garner Sutherland.

Zur damaligen Zeit wurde angenommen, dass im Schädel keine Bewegung stattfindet.

Dr. Sutherland betrachtete in seiner Ausbildung immer wieder einen gesprengten Schädel und die Form der Schädelnähte, ließen ihn jedoch vermuten, dass dort eine Art von Atmung vorhanden sein muss. Die seitlichen Schädelknochen erinnerten ihn an die Kiemen eines Fisches und so stellte er die These auf, dass Bewegungen im Schädel stattfinden.

In den folgenden Jahrzehnten studierte er akribisch die Anatomie jedes einzelnen Schädelknochens und unternahm Eigenexperimente, in dem er die Bewegungen einzelner Knochen verhinderte.

Er übertrug das Konzept der traditionellen Osteopathie auf die Schädelknochen und entwickelte feine Techniken und begründete damit das Konzept der kranialen Osteopathie. Er fuhr fort, die kraniale Osteopathie immer weiter zu vertiefen und seine Behandlungsmethode wurde immer sanfter.

Dr. Sutherland sprach von einer sehr feinen, eigenständig pulsierenden Bewegung. Diese kann am Schädel, am Kreuzbein, aber auch an andere Strukturen des Körpers erspürt werden und steht nicht in Zusammenhang mit dem Herzschlag oder Atmung.

An seinem Lebensende beschrieb er eine Kraft, die von außen kam und durch den Körper hindurchging und sprach von Flüssigkeiten im Körper. Um seine Erfahrungen sinnbildlich zu erklären, lies Dr. Sutherland seine Frau ein Bild malen: Es stellte ein Haus unter dem Meer mit geöffneten Fenstern und Türen dar, wo Wellen hindurchflossen (Gemeint ist hier, dass der Körper das Haus ist und immer ein Fluss durch den Körper sich bewegt).